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Flöten im Hof – Start des Ensembles Startup!

Heute der Bericht über ein ganz besonderes – wenn auch kleines – Konzert. Durch einen Mitspieler meines neuen Quartetts „Startupp“ entstand die Beziehung zu einem besonderen Wohnquartier: Hier wohnen viele Leute mit speziellen Anforderungen an ihre Umgebung. Dort haben wir uns gestern im Innenhof mit 10 kleinen Stücklein (aus den beiden Volksliederquartett – Heften vom Bornmann Verlag) den Hausbewohnern und ihren Gästen vorgestellt. Sie konnten aus den Fenstern gucken oder im Hof dabei sein. Es war für sämtliche Anwesende eine große Sache und riesige Freude. Am Schluss sangen wir ein Lied gemeinsam und mussten versprechen, spätestens im Advent wieder zu kommen. Machen wir unbedingt!
Im Anschluss schmeckte uns auch der Cocktail im benachbarten Restaurant.

Stockstadt 2017 – der geliebte Imbiss

„Bauernimbiss“ für Musiker wieder da! Der seit zig Jahren gewohnte, von Stockstädter Bauern für uns spinnerte bunte Vögel liebevollst  eingerichtete Imbiss  war wieder da!! Juchhuh! Berühmte Größen wie unbekannte Spieler mampfen unterm Turnhallendach zufrieden still oder angeregt gesprächig ihre Würstchen und trinken „Gespritzten“ (oder Kaffee und Kuchen). Ja, so muss es sein!
Auch der Sound in der Halle erfüllte wieder die Erwartungen, wie man im Video hören kann. Hier zum Einstieg mal die großen rechteckigen Paetzoldbässe, die sich ständig weiterentwickeln. Im EBO (mehr hier auf der Seite) spielen wir sie natürlich auch seit 10 Jahren:

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=J1AWRxSVTxk

Über Neuigkeiten am Flötenhimmel, sowie über meine „Neulinge“ (bin begeistert!) schreibe ich nach Ende des Festivals hier auf die Seite.

Stockstadt im Mai 2015

Eva und Wilhelm Becker, beide mittlerweile über 85, erhielten am Vormittag des Eröffnungstages das Bundesverdienstkreuz am Bande für die Jahrzehnte lange erfolgreiche Organisation eines internationalen Musikfestivals. GLÜCKWUNSCH!!!!!

Nachtrag: Frau Becker verstarb leider im Jahre 2020. Mittlerweile liegt das Festival in den Händen der Familie Kunath, Fulda.

Die Halle ist mit über 60 Aussteller/innen gut gefüllt, alles pfeift und trillert – eben Stockstadt. Hier ein kleines Atmosphäre-Video und ein paar Notizen, alphabetisch gelistet. Viel Spaß!

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=j9qgAt9wrxg

Über die hochkarätigen Konzerte des Festivals kann ich leider nicht berichten – für die werde ich mir nächstes Jahr wieder mehr Zeit nehmen.

152 Early-Music-im-Ibach-Haus (Familie Goebel, siehe Video) immer an der rechten  Wand zur  Wiese, mit sehr netter und engagierter Beratung zu Flöten vieler Fabrikate und interessanten Notensammlungen. Goebels veranstalten seit einigen Jahren auch den jährlichen Recorder – Summit in Schwelm. Bunte Flöten für stockstadt
Subbass Fa. Küng:  Mit Stefan Küng (siehe Video) hat auch die dritte Generation Einzug gehalten! Beliebte Spezialitäten sind seit Jahren vorallem die gut verbreiteten großen Flöten der Reihe Superio von der Tenor-, bis zur Subbassflöte. Auch die neue Alt K4 findet begeisterte Annahme. Eine der entzückend bunt bemalten Sopranflötlein konnte ich nur als Messespecial ergattern.

Moecks neuer Großbass

Moecks neuer Großbass

Fa. Moeck:  am Stand auch der junge Geschäftsführer Jan N. Haase. Die Firma stellt einen neu entwickelten Knick-Subbass vor (s.Video). Neben den bewährten Rotthenburgh- und Steenbergenflöten ziehen die interessanten Notenausgaben uns an. Bemerkenswert: Die Reihe Das Blockflötenorchester. Hier dürfen die erworbenen Stimmen auf Orchesterstärke kopiert werden. SUPER!!!!!!

Elody

Elektrische Elody / Mollenhauer

Fa. Mollenhauer: Hier fallen neben bekannten Denner-Serien und den volltönenden modernen („harmonischen“) Blockflöten auch wieder die poppig bunt gestylten E-Blockflöten Elody auf. 

Das Musiklädle Schunder, kultiger Notenversand der Familie Schunder, bildet eine große Insel aus ungezählten Notenschubladen, an denen ich wieder Stunden verbringe: Schüler brauchen neues Futter.

007 Tim Cranmore (s. Video), aus England,  nahm sich Zeit für kleine Nacharbeiten an meiner Tenorflöte – eines der drei Instrumente aus seiner Werkstatt, die ich spiele. Der außerdem auch komödiantisch begabte Künstler baut gelegentlich aus Karotten recht gut klingende Flöten,  hier der Link:  Karottenschnitzen. Mit ihnen amüsiert er auch in Shows sein Publikum, Link: Karotten-in-concert

Tre Fontane (das sind die Blockflötistin, Komponistin & Herausgeberin Heida Vissing und Verleger Ronald Brox) gestaltet  liebevolle gestaltete Noten-Neuausgaben – auch hier werde ich fündig: Noten für Eaglerecorder.

Ein voller Tag – viel Spaß, wenig Zeit – und bald ist ja wieder Stockstadt.

Blockflötenorchester Erlangen – Winter 2014

Konzert auf Schloß Wiesenthau

Der treue Hund des Schäfers - für Vivaldis Frühling (Zeichnung / Foto Anne Pape)

Der treue Hund des Schäfers – für Vivaldis Frühling (Zeichnung / Foto Anne Pape)

Unser Programm: Vivaldi, Boyce und Léclair
Vivaldis Konzerte aus opus VIII, Frühling und Winter, ganz neu und u n g e k ü r z t  für Blockflötenorchester arrangiert von Johannes Bornmann. Super, dass er auch Vivaldis Verse abdruckt, die in den Originalnoten stehen, sowie Teile der Originalsoli im Faksimile. Im ersten Satz vom Winter konnte unsere Spielerin dadurch sogar das tolle originale (doppelt schnelle) Solo realisieren. Unsere eh starke Bassgruppe gewann noch mehr Klangfarbe durch ein zuzsätzliches Cello. Es half dabei, programmatische Inhalte wie den grollenden Donner und den bellenden Hund des Schäfers plastischer zu machen. Celli sind uns beim Donnern und Bellen eben doch überlegen 🙂 (Zugegeben ist dies ein bissel neidisch…)  Zusätzlich haben wir die Verse teils mit kurz auftauchenden Pappfiguren angedeutet, siehe Foto.
Fazit:  Die Jahreszeiten überzeugen im Blockflötenorchester in (fast) allen Sätzen. Da allerdings gerade hierbei das Publikum Hörerfahrungen mit Streichorchestern mitbringt, hat man möglicherweise einen schwierige Ausgangslage. Die Investition in diese Noten hat sich trotzdem gelohnt. Leider muss man die Stimmen für größere Besetzung einzeln dazukaufen, was andere Verlage ja bereits sehr erfolgreich anders regeln.
Drittes Stück: Die Symphonie Nr. 1 von William Boyce,
alle drei Sätze für Blockflöten arrangiert  von R.B. Tennent, ist einfach toll – kommt der Blockflötenbesetzung sehr entgegen und klang auch im Schloss prächtig. Glitzernd verzierte Sopranläufe brillieren im ersten Satz über ein sensibel swingend barock gestaltendes „Tutti“. Der anmutig leichte zweite Satz machte uns viel Spaß beim Spielen, der dritte ist ein schwungvoll fetziger Abschluss und nicht zu „killender“ Ohrwurm.
Viertes Stück: „Deuxième récréation de musique“ von Jean Marie Léclair,
wieder arrangiert von J. Bornmann:
Daraus diesmal nur die virtuose Chaconne. Sie dauert auch allein bereits mal etwas länger, nämlich 7 Minuten – und wenn man französische Musik mit all ihren Schnörkeln und rhythmischen Kompliziertheiten spielen mag, kommt man hier voll auf seine Kosten.  In jedem Takt passiert irgend etwas, Platz für jede Menge Gestaltung. Etwas schade ist, dass die Noten der Einzelstimmen sehr klein und eng gedruckt sind,  im Gegensatz zur komfortablen Partitur. Dadurch erfordert die Arbeit an diesem eh schwierigen Werk enorm viel zusätzliche Konzentration, spätestens wenn man die unzähligen Absprachen noch anbringen möchte.
Tipp: Wer mag, findet zur „Récréation“ auch einige sehr nette  musikgeschichtliche Betrachtungen von Roland Müller, gedacht zum Vorlesen zur Musik.

Stockstadt Mai 2014

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Prüfung des Windkanals

Stockstädter Musiktage, Freitag, 30. Mai bis Sonntag, 1. Juni 2014
Für Schnellentschlossene ists gerade noch rechtzeitig: N a c h   Stockstadt ist  v o r  Stockstadt – und so zähle ich gemeinsam mit hunderten Fans & Freaks bereits die Tage, bis sich Europas Blockflöten(bauer)szene wieder in der berühmten Turnhalle eines kleinen Örtchens am Rhein trifft. Drei Tage mitten im Bienenstock – gebildet von ungezählten Menschen, die über die Halle verteilt asynchron  auf noch ungezählteren Holzröhrchen möglichst viele, schnelle und hohe Töne spielen („Das hohe F muss besser …?“) und dazwischen immer wieder aufgeregt plaudernd in der Halle herumflitzen. Immer wieder staunen, gucken und hören, was es alles so gibt. Instrumente – Noten – Konzerte, Konzerte….!

Was ist zu tun? Geplante Käufe erledigen, den Lieblings – Flötenbauern mal wieder Hallo sagen, z. B. Ralf Netsch (ohne Foto), Tim Cranmore, Adriana Breukink (sorry, dass ich nicht alle tollen Flötenbauer aufzählen kann…)  Aber auch die breiten Instrumenten-Paletten der großen Firmen Moeck, Mollenhauer, Küng, Marsias, Huber mal durchchecken.
Beliebtes Drumherum wie Flötentaschen, Flötenständer und Klein-Schnickschack bewundern und einkaufen.

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Paetzoldbässe – weltweit berühmt u. quadratisch

Tratsch erfahren (Nein, Herbert Paetzold erfreut sich bester Gesundheit, er gab nur die Werkstatt für seine berühmten Quadratbässe an die Kunaths ab)

Stundenlages Noten sichten !!!!!  (es bleibt nie beim Sichten, meine Taschen sind immer zu klein. Neben der Riesnauswahl vom Kultladen „Musiklädle Schunder“ gibts die auch bei auch „Early Music“ und Verlagen wie Moeck, Bornman, Tre Fontane u.a. direkt vor Ort.

Möglichst viele Konzerte „schaffen“: mehrere täglich.
Längst  klar: Hier präsentieren sich noch namenlose KünstlerInnen  ebenso wie die ganz Großen, die oft als Namenlose mal hier starteten…..
Wer mag, beginnt bereits am Freitag vormittag  mit einem Workshop – diesjahr von Dorothee Oberlinger.

Man sieht sich?
Hier nochmal der Link zum Programm 2014

QNG in Erlangen

29.03.2014   Quartet New Generation hat sich besonders profiliert für die Performance neuer Musik. Viele Komponisten schreiben Stücke für sie – ihre Virtuosität und Experimentierfreude scheint keine Grenzen zu kennen.  Und so pfeift, klappert, klopft, klirrt und summt es, Finger und Zungen funktionieren mühelos. Dem Großbass wird mit elektrischer Verstärkung zu größerer Klangkraft verholfen – das war gelungen! Die Vier kommunizieren mit blitzschnellen Bewegungen – man mag ihnen zuhören und zuschauen. „Das ist Kunst!“ höre ich neben mir.

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Foto: Stefan Wehrmann

Hier zwei Klangbeispiele, das erste mit Percussion, das zweite ein guter Zusammenschnitt: Einige der Stücke, z.B. das spannende Stück Airlines (als kurzer Ausschnitt  abMinute 13:25) von Woiciek Blecharz erklang vollständig auch in Erlangen.

In Kürze feiert das Ensemble sein 15jähriges Jubiläum. Dabei werden Dutzende Mini-Kompositionen erklingen, die  jeweils genau 15 Sekunden dauern und ihnen von zig Komponisten gewidmet wurden. Wir erhielten 5 der Minis als Zugabe. Köstlich!

SPARK in Erlangen

Vorankündigung:
Mittwoch, 16. April 2014:  SPARK in Concert, 20:00Uhr, E-Werk.
Bericht folgt – (siehe  unten)
SPARK habe ich bereits in ihrem ersten Programm vor einigen Jahren live erlebt. Ein Konzert der Sonderklasse, was  absolut aus dem Rahmen fiel, sicher kein Blockflötenkonzert, sondern ein Konzert a u c h mit  Blockflöten. Die gesamte Performance optisch (zB. dunkel, blaues Lichtband) und choreografisch durchgestaltet,  alle fünf Musiker/innen hochvirtuos, sportlich – mit Sprung auf den Flügel – und sexy gewandet  im percussiven Solo am bunt lackierten Quadrat-Subbass. Dann wieder zu Gänsehaut rührend mit der tranceartigen Variante von Bachs Sinfonia aus dem Actus tragicus.
Durch die eher klassische  Besetzung Klavier, Cello, Geige – plus 2 Blockflöten (Andrea Ritter, Daniel Koschitzki)  kommen praktisch nur eigene Arrangements auf die Bühne, a u c h von barocken Werken, a u c h Folklore, a u c h Klassik…  Das Publikum reagierte deutlich gespalten: Die eine Hälfte, eher Puristen?, lehnten das gesamte Drum-Herum leidenschaftlich ab – die andere flippte schier aus vor Begeisterung über das Erlebte und  diese neuen Perspektiven.

Mal hineinhören? Beispiel 1  und – mit ganz schön frecher Anmoderation von Thomas Gottschalk: Beispiel 2

Nachtrag: Konnte leider selbst nicht zum Konzert gehen, in dem Spark seine 2. CD „Folk Tunes“ vorstellte.
Von Besuchern hörte ich, dass Spark eine hochsensible, emotionale Atmosphäre im Saal geschaffen hat und das Publikum mit seiner Virtuosität zu Begeisterung aber auch zu gerührten  Tränchen hinriss. Insgesamt: sehr positiv.
Einige würden aber trotzdem der etwas sperrigeren Konzertzusammenstellung der ersten CD  „Downtown Illusions“  aber den Vorzug geben. Ich auch.

Frei wie ein Adler

23.02.2014, Salonkonzert im MusiCeum – Bühne frei für erwachsene „Schüler“ .
Auf dem Programm zwischen Beiträgen verschiedenster Instrumente eine Flötensonate mit obligatem Cembalo von Ph. E. Bach. Natürlich war die Aufführung  in konventioneller barocker Spielweise und Besetzung geplant. Allerdings sollte meine neu erworbene Eagleflöte („Adlerflöte“, eine moderne harmonische Blockflöte,  klangschön, mit E-Klappe und auffallend laut – gerade entwickelt von Adriana Breukink, Holland) doch wenigstens mal ausprobiert werden.

DSCN8080 - Kopie

Anne M., Adlerflöte, Marianne B. am Flügel

Da der Eagle-Recorder wesentlich mehr Luft braucht und auch die riesigen Löcher bei virtuosem Tempo sehr gewöhnungsbedürftig sind, brauchte es erstmal Arbeit.

Ergebnis: uns blieben staunend die Münder offen!  Zu hören, wie der sehr wohl noch blockflötige, aber viel vollere, laute und runde Klang des imposanten Instruments souverän mit dem geöffneten (!) Konzertflügel verschmolz, war so überzeugend, dass die beiden beschlossen, die Sonate in dieser Instrumentierung vorzuspielen.
Mir scheint, hier tun sich neue Dinge auf…