Lieblingshefte 4: Weihnachten 2017

Wenn es draußen schneit und stürmt, bleibe ich doch lieber im warmen Büro und berichte über sechs besonders schöne Weihnachtsnotenhefte.

Weihnachtslieder für Sopranflöte, rotes Buch mit Engeln, B. Ertl

Bestens bewährt: VHR 3624

1) „Das Rote“: Weihnachtslieder für die erste Flötenweihnacht
Seit es auf dem Markt ist, bewährt das Heft sich jedes Jahr wieder, da es die Flöteneinsteiger*innen da abholt, wo sie gerade stehen. Die ersten Lieder im Heft, oft von der Autorin Barbara Ertl selbst erdacht, brauchen nur 4 Töne. Weiter hinten dann findet man schon die ersten richtig bekannten Weihnachtslieder. Auch die sind sorgfältig ausgewählt, groß gedruckt und in einer Tonart gesetzt, die die gerade erst erworbenen Kompetenzen berücksichtigt. So brauchen kleine Hände in den meisten Liedern noch kein F, kein tiefes C und keine überblasenen Töne. Einige Lieder haben aber sogar eine zweite Stimme.
Bei aller Einfachheit ist das ein Weihnachtsheft, das man sich gern aufhebt. Übrigens auch mit Play along CD erhältlich.

 

Weihnachtsliederbuch für Blockflötenquartett, grün

Gelungen: BÄ 6273

2) „Das Grüne“ für weihnachtliche Quartette SATB, 
jedes Jahr wieder findet sich dort etwas passendes drin. Sehr kurze barocke Sätzlein aus berühmten Werken von Händel, Purcell, Rathgeber und Scheidt. Diese Miniaturen klingen auf Blockflöten alle sehr süß, mal wie ein Hirtenmarsch, mal wie die Englein an der Krippe. Gerade durch die Kürze sind sie auch in weniger Zeit gut einzustudieren.
Das Heft ist zwar nicht teuer (unter 10 €), aber es wäre doch schön, wenn Stimmen drin lägen und man gleich loslegen könnte!

Rotes Notenbuch mit barockem Musiktitel

Variationen über die Melodie des französischen Lieds „Ah! Que vous dirai-je Maman!“ von M. Corrette,
 (1709-95), für zwei Melodieinstrumente und B.c.  Enthalten im Buch links. Hier zum Anhören, gespielt von der Capella Savaria auf historischen Blasinstrumenten
Über diese Melodie (mit einem romantisch verschwurbelten Originaltext, hier klicken) haben unglaublich viele Komponisten Musik geschrieben. Herr Mozart wird oft irrtümlich als der Komponist genannt, komponierte aber darüber lediglich 12 Variationen für Klavier. Auch Liszt, J.C.F. Bach und C. Saint-Saens verarbeiteten diese Vorlage. Mit dem Text von Jane Taylor wurde es um die Jahrhundertwende zum 20. Jh. auch zum englischen Lied über einen Stern am Himmel: „Twinkle twinkle little Star!“
In Deutschland wurde die Melodie zum berühmten Weihnachtslied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“.  Drei Variationen im Heft sind für zwei versierte Altflöter mit B.c. das gefundene Fressen, am virtuosesten sind die Folia – Variationen von Vivaldi. Eine der vier Nummern (Purcell) ist für S/A).  Auf dem Titelblatt stehen ungenaue Besetzungs-Angaben, es sind ja keine Duette.  EMB Z.141373)

Zwei Weihnachtsnotenhefte für Sopran- und Altflöten, B. Ertl

VHR 3646 u. VHR 3747

4) Flötenweihnacht (S) – wenn man dann schon fortgeschrittener ist.
Barbara Ertl hat hier eine besonders gelungene Liedermischung zusammengestellt: Altes, volkstümliches, aber auch das Lied von Rudolph, dem Rentier. Kirchlich betontes wie Maria durch ein Dornwald ging – aber auch der Kleine Drummerboy. Ich finde, alle wichtigen schönen Lieder stehen drin, noch wenige Vorzeichen werden benötigt und zum Glück auch keine allzu hohen Töne 😉
5) Altflötenweihnacht – nicht nur ein „Abklatsch“. In diesem schönen Heft (ich finde die Hefte mit ihren Illustrationen von Wolfgang Steinmeyer auch optisch sehr gut gelungen!) sind nochmals neue Lieder dazu gekommen. Da zeigt sich Barbara Ertls Praxiserfahrung: jedes Kind freut sich, wenn es nun dieses Jahr auf der Altflöte nicht nur das gleiche spielen muss, wie letztes Jahr auf der Sopranflöte. Und damit man den Lieblingsliedern nicht nachtrauern muss, sind die auch wieder mit drin. Sehr gut gemacht! Auch dieses Heft kann man mit Play along CD bestellen, wenn man will.

blaues Notenbuch mit weißen Ziernoten, Quartette zu Weihnachten

6) Last but not least: Weihnachtslieder im Quartett SATB, schön gesetzt, relativ unkompliziert zu spielen – genau das, was ein Ensemble in diesen Wochen als Basis braucht. Mal wieder hat Johannes Bornmann die passende Lösung im Angebot und weiß, was gut klingt. Und: Es sind gleich vier Stimmen mit im Heft. Super! Sollte man also haben: MVB 53

 

Ich wünsche allen Flötenliebhaber*innen gemütliche adventliche Musikstunden mit diesen und den vielen, vielen anderen tollen Notenbüchern!