Probleme beim Notenlesen

Immer wieder erlebe ich Schüler*innen, die Noten nicht so lesen können, wie Musiklehrende sich das als „normal“ vorstellen. Sie können auch nach Jahren kaum etwas vom Blatt spielen – und haben beim Erarbeiten eines Stücks charakteristische Probleme. Oft staunen wir, dass sie eine Note erst sehr lange anschauen, bevor sie Ihren Namen nennen. Die Lage in den Zwischenräumen wird verwechselt, ebenso wie „gleich aussehende“ Töne, etwa im Violinschlüssel tiefes E / hohes F, tiefes C / hohes A.
Wiederkehrende Muster werden nicht als solche erkannt. Dies betrifft melodische wie rhythmische Folgen.
Sätze wie die folgenden versetzen sie allenfalls in Panik:
Siehst du denn nicht, dass diese Tonreihe nach oben geht?“
„Siehst du nicht, dass das ein t i e f e s E ist?“
„Siehst du nicht, dass diese kleine Reihe sich dauernd wiederholt“
„Siehst du nicht, dass das genau die Nachbarnote ist?“

Erfassen der individuellen Lernstrategie

Da sie die Musik lieben wie andere auch, müssen wir im Unterricht versuchen zu verstehen,
wo die Probleme liegen – und mit welcher Strategie man sie erfolgreich angeht.
Möglicherweise gibt es eine Art Notenlese – Legasthenie, die gleichzeitig mit – oder unabhängig von sonstigen Leseproblemen auftritt ?
Toller Einstieg: Der ausführliche Vortrag von Annika Sabrowski auf Youtube.
Über eigene Versuche in den nächsten Monaten werde ich berichten.