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Mehr Mut zu Altblockflöten in G

Schwarze zylindrische Blockflöte mit Messingband auf Holzplatte
Mein G-Alt von Ralf Netsch, ca 2018

G – Alts klingen so schön!
Diese etwas kürzeren Altflöten mit Grundton G, die der Ganassi-Sopran ähnlich sehen, passen besonders gut zur Musik der Renaissance. Ihr Klang ist grundtönig, weich, milchig und mischt sich toll im Ensemble. Netterweise lassen sich G-Altblockflöten überwiegend mit gewohnten barocken Griffen spielen, kleine Anpassungen zu sauberer Intonation merkt man selbst rasch (siehe Tipps unter dem Beispiel).

Natürlich gibts ein kleines Problem:
Die originalen Noten sind klingend notiert – so dass wir selbst transponieren müssen, je nachdem, ob wir eine Blockflöte in C, F, D oder eben G spielen. (Grundton ist der Ton, bei dem alle Löcher bedeckt sind). Das kann man entweder üben 🙂 oder sich für den vielleicht nicht so oft genutzten G-Alt ein Stück umschreiben.
Das ist völlig in Ordnung, auch wenn wir es „Mogelgriffe“ nennen. Denn die meisten anderen Blasinstrumente werden bereits mit mundgerecht transponierend notierten Noten beliefert und sind entsetzt und voll Mitleid, wenn sie hören, dass wir das jeweils selbst erledigen müssen.
So einfach geht’s:
Altflöte denken – 1 Ganzton tiefer notieren (= 2 Halbtöne) – evtl. oktavieren – fertig!
Dabei aufpassen, es entsteht natürlich „automatisch“ eine andere Tonart.
Unten gibt’s ein Beispiel – und dies auch zum Anhören (G-Alt):

Flöten von der Sigo – Farm

Neuentwickelte 3D-gedruckte Tenorflöte Sigo liegt auf Kunstrasen
Foto Anne Pape Mai 2025


Blockflötenfestival Bad Kissingen 2025.
Team Kunath wagt wieder einen innovativen Schritt in die Zukunft. In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Blockflötenbauer Geri Bollinger, der die geniale Idee für einen gefalteten Windkanal einbrachte, entstand ein ganz neues Instrument.
Jo Kunath präsentiert sich in Bad Kissingen – den ganzen Tag umgeben von etlichen Staunenden – in Blaumann, Gummistiefeln und Sonnenhut als „Sigofarmer“. Er zaubert Bilder im Kopf. Man sieht es fast vor sich, wie die jungen Sigos unter seiner Bewirtschaftung aus dem Boden (nein, 3D-Drucker) sprießen. Man traut ihnen das Potential zu, die Welt – naja, also Blockflötenwelt – in eine neue Zeit zu führen.
Da es mir grundsätzlich gefällt, wenn sich im Blockflötensektor etwas weiterentwickelt, habe ich mir eine Sigo angeschafft.
Vielleicht gelangt die Sigo bald auch anstatt einer Sopran mal in Anfängerhände?
Ich könnte mir vorstellen, dass damit dem ewigen Gelästere über die „quietschenden“ Blockflöten mal etwas entgegengesetzt würde 🙂
Was sind Sigos?
Sigos (klicken für mehr Info) sind Blockflöten in einer neu entwickelten Bauweise, die nach langen Forschungen und vielen Experimenten nun „druckbar“ sind. Material: Resona – eine umweltverträgliche Kunstoff/Holz- Mischung.
Natürlich brauchte das neue Baby einen Namen, klar! Der Name entstand aus der Idee für „Si“ = ja und „go“ = geht los!
Mal ein paar Töne hören?

Das Besondere?
Als etwas größere Sopran-Flöten in C klingen sie tief wie eine Tenor! Mit praktischem Knick oben – und mit eingebauter Daumenstütze unten. Natürlich mit barocker Griffweise.
Dabei überraschen sie mit schönem, warmen Sound und erstaunlicher Lautstärke!
Wofür?
Tenorflöten klingen warm und weich – sind aber immer eine Herausforderung für die Finger, oft mehr als die Bässe. Mit der Sigo eröffnet sich beispielsweise für viele Spielerinnen in den Ensembles eine verlockende Möglichkeit, auf einem tieferen Instrument mitzumachen. Und die Sigos mischen sich gut!
Viele SchülerInnen würden gern auf der Sopran weitermachen – mögen aber nicht den piepsigen Ton und vielleicht auch nicht mehr das winzige Instrument. Denen kann ich doch jetzt etwas tolles anbieten!
Teuer?
Mit ca. 139€ unglaublich bezahlbar für einen futuristischen praktischen Tenor und eine gute neue Idee!